Gesellschaft

Rund 285.000 car2go-Kunden fahren elektrisch

THEMENWOCHE E-CarSharing | "Fakt ist, dass sich unsere Elektroflotten zunehmender Beliebtheit erfreuen. Im Jahr 2016 hat sich die Anzahl der Nutzer an den Standorten, an denen car2go Elektro-Autos einsetzt werden, nahezu verdoppelt", so Daniel Hörer, Pressesprecher car2go. "Mittlerweile mieten rund 285.000 car2go-Kunden die E-Autos mehr als 10.000 Mal täglich an."

THEMENWOCHE E-CarSharing | "Fakt ist, dass sich unsere Elektroflotten zunehmender Beliebtheit erfreuen. Im Jahr 2016 hat sich die Anzahl der Nutzer an den Standorten, an denen car2go Elektro-Autos einsetzt werden, nahezu verdoppelt", so Daniel Hörer, Pressesprecher car2go. "Mittlerweile mieten rund 285.000 car2go-Kunden die E-Autos mehr als 10.000 Mal täglich an."

06.04.2017 - das Interview führte Gessica Mirra, Bild © car2go

LifeVERDE: Wie viele Elektroautos haben Sie in Ihrer Flotte bei car2go und welche E-Modelle stehen dem Kunden zur Verfügung?

Daniel Hörer, Pressesprecher car2go: Unseren Kunden stehen an den drei car2go Standorten mit reinen Elektroflotten – Amsterdam, Madrid und Stuttgart – insgesamt 1.350 smart fortwo electric drive zur Verfügung. Damit haben wir so viele Elektrofahrzeuge im Einsatz wie kein anderer flexibler CarSharing-Anbieter.

Wissen Sie, wie viele Ihrer Kunden sich für ein Elektroauto beim CarSharing entscheiden?

In Amsterdam, Madrid und Stuttgart haben wir derzeit insgesamt rund 285.000 Kunden, die elektrisch und lokal emissionsfrei mit unseren Elektrofahrzeugen unterwegs sind.

Können Sie sagen, ob das CarSharing von E-Autos immer mehr zum Trend wird? Oder könnte es etwas geben, was die Nutzer davon abhält?

Fakt ist, dass sich unsere Elektroflotten zunehmender Beliebtheit erfreuen. Im Jahr 2016 hat sich die Anzahl der Nutzer an den Standorten, an denen car2go Elektro-Autos einsetzt, nahezu verdoppelt. Mittlerweile mieten die rund 285.000 car2go Kunden in Amsterdam, Stuttgart und Madrid die 1.350 smart fortwo electric drive durchschnittlich mehr als 10.000 Mal täglich an. Nach dem Prinzip „Learning by driving“ spielt car2go damit eine entscheidende Rolle für den Durchbruch der Elektromobilität beim Privatkunden und hilft so, die Luftverschmutzung in den Städten zu bekämpfen. Wir sind überzeugt davon, dass die Zukunft des CarSharings elektrisch ist.

Wie lang sind die Strecken, die durchschnittlich mit dem Elektroauto gefahren werden?

Die durchschnittliche Fahrtdauer unserer Kunden beträgt pro Anmietung rund 20-30 Minuten.

Wie verhält es sich mit den Ladestopps? Woher weiß der Kunde, wo er aufladen kann und wie lange dauert es?

Unsere Elektrofahrzeuge kommen nur an Standorten mit einer gut ausgebauten Ladeinfrastruktur zum Einsatz. Die Lademöglichkeiten werden im Navigationssystem und in der car2go App angezeigt. Fällt der Ladestand des Elektroautos unter 50 Prozent, bekommt der Kunde eine Benachrichtigung. Schließt er es dann - etwa in Stuttgart - an eine Ladesäule an, bekommt er zehn Freiminuten gutgeschrieben. Die Aufladezeit für einen smart fortwo electric drive beträgt rund sieben Stunden.

An welchen Herausforderungen arbeiten Sie aktuell zu diesem Thema?

Flexibles CarSharing mit rein elektrischen Fahrzeugflotten stellt CarSharing-Unternehmen vor besondere Herausforderungen. Nach dem sogenannten „free-floating“-Prinzip von car2go müssen die Fahrzeuge ständig bewegt werden, um überall in der Stadt verfügbar zu sein und dem Nutzer so eine echte Alternative zum eigenen Auto zu bieten. Bei unzureichender Ladeinfrastruktur stehen diesem Prinzip lange Lade- und Standzeiten entgegen. Eine wesentliche Voraussetzung für den Betrieb von Elektroflotten ist deshalb das Vorhandensein einer gut ausgebauten Ladeinfrastruktur in der Stadt. Anreize wie spezielle Parkregelungen, der Zugang zu beschränkten Verkehrszonen oder zu Bus- und Taxispuren machen Elektroflotten zusätzlich attraktiver. car2go arbeitet mit verschiedenen Städten zusammen, um die Elektromobilität mittels CarSharing zu fördern. Beispiele für Best Practices sind das Elektromobilitätsprojekt „Schaufenster“ in Stuttgart oder die Umsetzung in Madrid, wo car2go in einem innovativen Pilotprojekt eigene „Lade-Hubs“ betreibt.

Wie sehr wird die Möglichkeit des CarSharings in Deutschland angenommen? Wo stehen wir im europäischen Vergleich?

Weltweit wurden die rund 14.000 car2go Fahrzeuge im Jahr 2016 von den inzwischen mehr als 2,2 Millionen car2go Kunden mehr als 22 Millionen Mal angemietet. Das entspricht einem Wachstum von 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahreswert. Den größten Kundenzuwachs gab es in den Städten Madrid (+96.000), Berlin (+47.000), Vancouver (+26.000) und Hamburg (+26.000). CarSharing wird in Europa gut angenommen – vor allem auch in Deutschland: 670.000 Menschen nutzen car2go hierzulande, und es werden immer mehr. Eine Studie der Unternehmensberatung Frost & Sullivan sagt voraus, dass sich die weltweite Anzahl an CarSharing-Nutzern von derzeit 7,9 Millionen bis 2025 auf 36,7 Millionen Nutzer fast verfünffachen wird.

Elektrofahrzeuge gelten beim CarSharing noch als zu teuer, richtig? Wie wird sich das, Ihrer Meinung nach, mit den E-Autos beim CarSharing entwickeln?

Wie bereits gesagt: Flexibles CarSharing mit rein elektrischen Fahrzeugflotten stellt Betreiber vor besondere Herausforderungen – bietet aber auch besondere Chancen. Hauptprofiteure von vollelektrischem CarSharing sind die Städte: Werden CarSharing-Flotten rein elektrisch betrieben, verstärkt sich der ohnehin schon positive Effekt des CarSharings auf die Luftqualität in Ballungsräumen um ein Vielfaches. Regierungen und Städte fördern und fordern die Elektromobilität deshalb schon jetzt. Entsprechende Anreize für Elektromobilität und Restriktionen für Fahrzeuge mit konventionellem Antrieb, beispielsweise temporäre oder dauerhafte Fahrverbote, werden zunehmen – und damit auch die Anzahl der Elektrofahrzeuge in CarSharing-Flotten.

Mehr zum Thema: Gesetzesentwurf zur Förderung des CarSharings vorgestellt




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