Honig- und Wildbienen sind äußerst wichtig für unser Ökosystem – deren Schutz ist daher umso wichtiger. Viele Wildbienenarten sind mittlerweile vom Aussterben bedroht. Zudem werden auch Honigbienen in Massen gehalten und für den Eigennutz des Menschen ausgebeutet – obwohl Honig auch für die Bienen überlebenswichtig ist. Somit ist Honig kein veganes Produkt. Der Verzicht auf Honig kommt deswegen nicht nur für Veganer*innen infrage, sondern auch für jede*n, der*die sich aktiv für den Bienenschutz – und somit für unser ganzes Ökosystem – einsetzen möchte. Wer nicht auf den süß-herben Geschmack von Honig als Brotaufstrich oder Süßungsmittel verzichten möchte, sollte daher zu pflanzlichen Alternativen greifen. Dass leckere vegane Honigalternativen auch bio & fair hergestellt werden können, zeigen Danny und Stephan von Vegablum mit ihrem Blüten-„Wonig“. Fleißige Blümchen eben! Danny erzählt dir in unserem Interview mehr dazu.
LifeVERDE: Hallo Danny, schön, dass du dir Zeit nimmst für unsere Fragen. Du bist ja bereits seit langer Zeit Veganerin. Mit eurem „Wonig“ aus Blumen und Äpfeln hast du vielen anderen Veganer*innen und dir selbst eine vegane Honigalternative geschaffen. Warum sollten auch Vegetarier*innen und Omnivore lieber zum „Wonig“ greifen?
Danny: Wonig gibt es in vielen verschiedenen Sorten, da ist einfach für jeden Geschmack etwas dabei! Unsere Blütensorten schmecken herrlich blumig und kommen so nah an Honig ran, wie kaum eine andere Alternative. Auch die Konsistenz ist schön dickflüssig und lässt sich daher in der Küche prima einsetzen.
Mit Wonig kannst du Honig 1 zu 1 ersetzen ohne auf den leckeren Geschmack verzichten zu müssen.
Unsere Apfelsorten sind eher etwas fruchtiger und sie gibt es in ausgefallen Sorten wie z. B. Tonka oder Chili.
Aber auch unsere neueste Linie, der Tapi Dream ist mit feinsten Blüten-Extrakten verfeinert, künstliche Aromen kommen bei uns nicht zum Einsatz! Tapi Dream besteht aus Tapiokasirup und ist somit fructosearm, damit haben wir unsere Zielgruppe noch einmal wesentlich erweitert!
Bei unseren Zutaten achten wir auf faire Produktion und suchen unsere Lieferanten gut aus, der Zucker kommt z. B. aus einer fairen Kooperative in Brasilien. Den Menschen dort wird damit zum Beispiel eine Schulbildung ermöglicht. Auch wird dort nachhaltig angebaut.
Die Gründer*innen von Vegablum: Daniela Nowak und Stephan Weidtmann (Bild: Udo Geisler/NRW.Bank)
Zu Beginn habt ihr eure Honigalternative aus Löwenzahn gewonnen. Woher kam die Idee, „Wonig“ aus Löwenzahn zu gewinnen?
Eigentlich hatten wir ja einen Honigersatz gesucht, um veganen Met zu machen. Im Internet sind wir dann auf „Omas Hausrezept“, dem Löwenzahnhonig gestoßen. Dieser wird sogar heute noch in der heimischen Küche selbst produziert.
Damit haben wir dann erstmal angefangen zu experimentieren und haben schnell festgestellt, was mit Löwenzahn geht, geht auch mit anderen Pflanzen wie z. B. Brennnessel oder Gänseblümchen.
Wie kommt ihr an genügend Pflanzen und Blüten für den „Wonig“? Welche Herausforderung gibt es bei der Herstellung eurer Produkte?
Wir arbeiten mit Partnern aus Deutschland, Österreich und Europa zusammen, die extra viele Blumen in Bioqualität anbauen oder wild wachsen lassen. Je mehr Blüten genutzt werden, je mehr ist natürlich auch erstmal für die Bienchen da. Ansonsten würden die Flächen höchstwahrlich nicht als blühende Wiesen genutzt.
Natürlich ist es eine große Herausforderung immer genügend Blüten auf Lager zu haben, da diese ja nur saisonal bestellt werden können. Man muss schon eine gute Übersicht über die zu erwartenden Jahresmengen haben. Das war am Anfang immer ziemlich knapp, aber mittlerweile sorgen wir gut vor, so dass wir auch für größere Bestellungen gewappnet sind.
Womit wir bei der nächsten Herausforderung sind. Wir mussten uns jetzt erst einmal eine Etikettiermaschine anschaffen, weil wir einfach mit der Produktion sonst nicht mehr hinterher kommen. Als nächstes steht eine vollautomatische Abfüllmaschine auf dem Programm.
Fleißig bei der "Wonig"-Produktion! (Bild: Udo Geisler/NRW.Bank)
Euren „Wonig“ gibt es bereits in vielen Geschmacksrichtungen, beispielsweise „Gänseblümchen“, „Löwenzahn-Ingwer“ und „Ringelblume“. Auch Apfel-„Wonig“ ist bereits erhältlich. Welche Sorte ist dein Liebling?
Stephans Liebling ist der Chili Wonig, ich selbst habe eigentlich so gar keinen Favoriten, ich mag sie alle gleich gern. Zur Weihnachtszeit den Lebkuchen, für Salatdressings den Löwenzahn und für’s Müsli z. B. Apfelkuchen.
Mittlerweile bietet ihr auch veganen Met und Liköre an. Mit welchen weiteren neuen Produkten können „Wonig“-Fans in Zukunft rechnen?
Oh das ist eine gute Frage, da wollen wir auch zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nicht zu viel verraten, wir arbeiten auf jeden Fall an vielen weiteren Produkten. Ideen haben wir viele, aber es dauert natürlich immer ein „wenig“ von der Idee bis zur Marktreife.
Zurzeit stellen wir unsere 3 Sorten Tapi Dream fertig und dann haben wir ja mittlerweile auch schon Schokolinsen und Erdnüsse im Glas im Programm.
Bild: Udo Geisler/NRW.Bank
Welche weiteren Tipps hast du für den aktiven Bienenschutz?
Schön viele Blümchen pflanzen! :)
Wo können unsere Leser*innen den „Wonig“ von Vegablum finden?
Einige Sorten findest du bei Kaufland, Globus, Edeka, in vielen Biomärkten und Unverpacktläden. Das gesamte Sortiment gibt es aber fast nur auf unserer Website: vegablum.de.
Vielen Dank für das Interview, Danny!
Dir schwebt nun auch noch eine Frage im Kopf herum, die du gerne an Vegablum stellen möchtest?
Dann schreib sie in die Kommentare - wir freuen uns auf den Austausch mit dir!
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