Grüne Wirtschaft

Orientalische, handgefertigte Taschen

INTERVIEW | Die ersten Taschen von ABURY wurden in Marokko handgefertigt. Mittlerweile produziert das nachhaltige Taschenlabel auch in Äthiopien, Ecuador und bald in Chile. 50 Prozent des Profits wird in die eigene ABURY-Foundationon investiert, die das Ziel verfolgt, das Kunsthandwerk zu bewahren.

INTERVIEW | Die ersten Taschen von ABURY wurden in Marokko handgefertigt. Mittlerweile produziert das nachhaltige Taschenlabel auch in Äthiopien, Ecuador und bald in Chile. 50 Prozent des Profits wird in die eigene ABURY-Foundationon investiert, die das Ziel verfolgt, das Kunsthandwerk zu bewahren.

14.05.2018 - Das Interview führte Gessica Mirra, Fotos: © ABURY

LifeVERDE: Frau Bury, wann und wie kam es zur Idee ABURY zu gründen? 

Andrea Bury: Die Idee entstand ganz langsam über mehrere Jahre während ich in Marrakesh lebte. Dort haben wir ein altes Haus (Riad) mit traditionellen Kunsthandwerkern renoviert und so bekam ich den Kontakt mit dem Handwerk, den Menschen dahinter und ihren Herausforderungen. Schnell wurde klar, dass es drei Hauptprobleme gab: Design, Qualitätsmanagement und Zugang zu den Märkten. Außerdem wird der lokale Markt durch zahlreiche Billigimporte aus Asien zerstört. So ist die Idee 2011 entstanden, durch die Verbindung von Designern und Kunsthandwerkern die Basis zu schaffen mit tollen Produkten, die dann über eine Marketinng- und Vertriebsplattorm in die Welt gebracht werden und ein faires Gehalt für die Kunsthandwerker sichern! Außerdem war ich inspiriert von der Social-Business Idee von Yunus und so ist die Idee entstanden, 50% der Profits in die eigene ABURY-Foundation zu investieren, um so weitere Projekte zu initiieren, die den Kunsthandwerkern helfen, das Handwerk zu bewahren, sich weiter zu bilden, etc.

Welche Produkte bieten Sie an und welche sind bei Ihren Kundinnen besonders beliebt? 

All unsere Produkte verbinden unsere drei Säulen: aussergewöhnliches Design, traditionell handgefertigt mit sozialem Impact. Begonnen haben wir mit handbestückten Taschen aus Marokko - mit ihnen sind wir bekannt geworden. Die Taschen sind auch immer noch unsere Bestseller! In der Zwischenzeit produzieren wir aber auch in Äthiopien, Ecuador und bald in Chile und haben Kooperationen in Tanzania, Kenia, Indien…  

Worin unterscheiden sich Ihre Taschen und Accessoires konkret von konventionellen? 

Wie oben beschrieben, sind alle unsere Produkte von hand gefertigt - also keine Massenware, sondern alles limited editions, kleine Kunstwerke. Außerdem geben wir vom Verkauf jedes Produktes wieder einen Teil zurück in Projekte, die das alte Handwerk bewahren - das können Bildungsprojekte sein, Technik-Workshops - alles, was die Menschen vor Ort unterstützt, selbständig mit ihrem Können ein faires Einkommen verdienen zu können.

Welche Taschen sind die „Kundenlieblinge“ und wieso?

Es fällt mir immer sehr schwer, ein Modell herauszuheben :) ! Aber unsere Berberbags sind schon sehr beliebt - einfach weil sie so besonders in ihrer Herstellung sind und gleichzeitig aber auch so praktisch. Die Berberbag setzt echt ein Zeichen und ist eine Art Wiedererkennung für Frauen, mit einem ähnlichen Mindset. Viele Kundinnen erzählen mir, dass sie angesprochen wurden auf die Tasche oder auch, dass eine andere Frau kommt und sagt  - „Hei toll, dass Du auch eine ABURY hast, ich habe auch eine!" So Geschichten freuen uns natürlich besonders!  

Auf Ihrer Seite finden Interessierte einen Blogzine. Worüber wird darin berichtet? 

Mit „One of a Mind by ABURY“ haben wir ein Magazin geschaffen, in dem wir über die Kulturen berichten, in denen wir produzieren. Wir erzählen die Geschichte der Produkte und der Menschen, die sie herstellen. Gerade im Sinne der Supply Chain Transparency kann man hier in schönen Bildern und Geschichten lesen, wo die Materialien herkommen, wie sie verarbeitet werden, wer sie verarbeitet, wie, etc.   

Dürfen Sie schon verraten, was es künftig Neues von ABURY geben wird?  

Die diesjährige ABURY Design Experience führt uns nach Chile. Dort werden wir, wie schonin Ecuador, mit Alpaka Wolle arbeiten. Da der Wettbewerb aber noch bis zum 25.05. läuft, wissen wir noch nicht, woher der Gewinner kommt - und daher auch nicht, wie die Kollektion aussehen wird.     

Und Ihr persönlicher Tipp: Welchen aktuellen Trend im Bereich „Nachhaltige  Mode“ finden Sie selbst spannend? 

Ich finde sehr spannend, dass allgemein festzustellen ist, dass ein Bewusstseinswandel stattindet auf vielen Ebenen - und so langsam auch immer mehr Druck auf die großen Unternehmen ausgeübt wird.

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