Große Modeketten produzieren ihre Kleidung häufig in weit entfernten Ländern, unter katastrophalen Arbeitsbedingungen und mit verheerenden Folgen für die Umwelt. Schwabenpower steht im Gegensatz zu dieser Fast-Fashion Kultur und stellt regional nachhaltige und handgenähte Kleidungsstücke mit viel Kreativität her. Petra Siegle, die Leiterin von Schwabenpower, hat uns bereits im Interview Volle Schwabenpower voraus: Nachhaltige Mode regional produziert ihr Modelabel und die spannende Gründungsgeschichte vorgestellt. Nun erzählt sie uns, welche neuen Produkte Schwabenpower 2024 im Angebot hat und welche Ziele für 2024 gesetzt sind.
LifeVERDE: Was gibt’s Neues bei euch in 2024?
Petra Siegle: Wir haben noch mehr tolle BIO-Kleidung kreiert, die einfach super aussieht. Unser regionales Netzwerk an Partnern konnten wir glücklicherweise vergrößern. Nach wie vor ist der Herstellungsumkreis der SCHWABENPOWER Lieblingskleidung 50km rund um 88529-Zwiefalten. Aufgrund des Austauschs mit unseren Kunden haben wir neue Schnitte entworfen und umgesetzt. Viel Wohlfühlfaktor ist nun dabei.
Mit der Leitbilderweiterung „Handgemacht in Schwaben (im Ländle)“ vermitteln wir noch mehr unsere Botschaft. Für uns ist es wichtig, die Wertschätzung für Regionales zu erhöhen. Die vielen positiven Rückmeldungen unserer Kunden bestärken uns in diesem Tun immer wieder.
SCHWABENPOWER steht für einzigartige Eigenkreationen, clever & selbst gedacht. Durch unser Nähstüble in Zwiefalten im Ladengeschäft können unsere Besucher/innen live beim Nähen und Entstehen der Lieblingsstücke zuschauen. Nicht alles aus unserer Kollektion, aber ein paar Highlights nähen wir ausschließlich selbst, bspw. aktuell die Bio-Retro T-Shirt Linie Franzi & Paule. Andere werden, wie bereits erwähnt, im regionalen Umkreis von 50km, genäht. Das macht uns so besonders in Schwaben und Deutschland.
Bild: Schwabenpower
Habt ihr neue Produkte, auf die ihr unsere Nutzer*innen gerne hinweisen möchtet?
Neu sind in diesem Jahr die Upcycling Produkte. Sie entstehen durch Textilien, die sonst im Schredder gelandet wären. Unser kreatives Team findet immer wieder tolle Produkte, die daraus entstehen können. Jedes ist dabei natürlich ein Unikat.
Wir können mit Stolz zu allen unseren Kleidungsstücken die Geschichte der Entstehung erzählen. Jedes ist von daher besonders, weil jedes eine Handschrift trägt.
Wie und wo kann man eure Produkte eigentlich kaufen, sprich seid ihr auch auf Online-Marktplätzen vertreten?
Zum einen in unserem Ladengeschäft in 88529-Zwiefalten. SCHWABENPOWER gibt es hier zum Fühlen, Greifen, Probieren und erleben. Dazu gehört das Nähstüble, die SCHWABENPOWER-Manufaktur vor Ort. Zum anderen sind wir 24/7 unter www.schwabenpower.de zu finden. Hier kann man in aller Ruhe stöbern, schmökern und auch viele Hintergrundinformationen erfahren.
Das Marketing und die Kommunikation in Sachen „nachhaltige“ Produkte und Marken wird sich in Zukunft ändern. Mit der Green Claims Directive einer Richtlinie der Europäischen Union sollen klare und einheitliche Standards für die Verwendung umweltbezogener Angaben für Produkte und Dienstleistungen geschaffen werden, um Greenwashing zu verhindern. Wie reagiert ihr bzw. habt ihr auf diesen Vorstoß reagiert?
Alle Schritte, von der Idee bis zur Realisierung, werden bei SCHWABENPOWER seit je her regional, nachhaltig und fair gedacht und gemacht. Das ist schon seit Beginn eine Säule unserer Marke. Es geht am Ende um das große Ganze. Jeder Schritt in die richtige Richtung ist es wert und nötig getan zu werden. Deshalb ist das Thema für Schwabenpower ein gutes Thema, was schon längst hätte mehr in den Fokus rücken sollen. Transparenz der Produkte zu schaffen schärft das Bewusstsein beim Einkaufen und (Be)Nutzen. Das ist total wichtig in der heutigen Zeit.
Bild: Schwabenpower
Welche Nachhaltigkeitsziele habt ihr euch für 2024 gesetzt und auf welche Erfolge seid ihr besonders stolz?
- Wir produzieren Klasse statt Masse – weniger, aber dafür das Richtige.
- Keine Verschwendung von Rohstoffen
- Natürlichkeit ist ein Muss
- Regionalität und Heimat stärken
- Menschliche Partnerschaft mit offener Kommunikation bei unseren Lieferanten
- Lange „Benutzbarkeit“ der Kleidungsstücke, weil sie clever & natürlich gemacht sind (keine Trends, lieber vielseitig kombinierbar, von Dauer gut)
Wie könnte man besonders nachhaltige Produkte generell besser hervorheben, damit diese häufiger gekauft werden?
Im Wirrwar der Sigel, mit der Unterstreichung von entsprechenden Farben, ist es mittlerweile sehr schwierig für den Verbraucher oder Kunden zu erkennen was relevant und echt ist. Wir sehen bereits bei den Lebensmitteln, wie schwierig es ist eine Linie zu erzielen, die verstanden wird. Ich finde weniger ist mehr, dafür aber eine klare und eindeutige Kennzeichnung, bzw. Benennung oder Offenlegung, die überall gleich ist.
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