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Naturschutz im eigenen Garten

Den Begriff „Umweltschutz“ verbinden die meisten mit groß angelegten Projekten von Institutionen und Abkommen einzelner Länder. Doch tatsächlich fängt Umweltschutz bereits im Kleinen an. Denn das Ökosystem der Erde ist unglaublich komplex und wird auch von den Mikroökosystemen im heimischen Garten beeinflusst.

Den Begriff „Umweltschutz“ verbinden die meisten mit groß angelegten Projekten von Institutionen und Abkommen einzelner Länder. Doch tatsächlich fängt Umweltschutz bereits im Kleinen an. Denn das Ökosystem der Erde ist unglaublich komplex und wird auch von den Mikroökosystemen im heimischen Garten beeinflusst.

03.09.2021 | Ein Beitrag von LifeVERDE | Bild: Unsplash

Natur- und Umweltschutz im eigenen Garten ist quasi nicht zu umgehen. Um für alle Lebewesen und Pflanzen ein artgerechtes Wachstum zu ermöglichen, gibt es einige Dinge, die du unbedingt beachten solltest. Denn auch die kleinen Maulwürfe und Igel, Bienen und Insekten sollten die Chance haben, sich in deinem Garten wohlzufühlen.

Mehr Grün im eigenen Garten

Um mehr Natur in den Garten zu bringen, solltest du heimische Pflanzen, sowie standortgerechte Bäume, Sträucher und Stauden bevorzugen. Diese Arten bieten heimischen Tieren einen guten Lebensraum, da sie optimal aufeinander abgestimmt sind.

Generell solltest du in deinem Garten eine üppige Pflanzenvielfalt schaffen. Dementsprechend werden sich auch viele Tierarten dort ansiedeln und für einen bunten, lebendigen Garten sorgen. Das gelingt besonders gut, wenn die Tiere Orte haben, an denen sie möglichst ungestört sind. Deswegen ist es für Hobbygärtner*innen zu empfehlen, einen Teil des Gartens als Blumenwiese und einen weiteren für Wildkräuter zu belassen.

Wildkräuter wie Löwenzahn, Brennnessel und Gänseblümchen locken viele Insektenarten an, vor allem Schmetterlinge. Wer Wildkräuter stehen lässt, bietet den Tieren eine wichtige Lebensgrundlage und leistet gleichzeitig einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt: Wo es Blumen gibt, sind auch Insekten und wo Insekten sind, werden Blumen bestäubt.

Außerdem belebt eine Wasserfläche jeden Garten und ist sowohl ästhetisch als auch ökologisch betrachtet, ein Gewinn.

Jeder Garten ist eine Wohlfühloase (Bild: fotolia.com).

Pflanzen richtig pflegen

Damit die Pflanzen im Garten gut gedeihen und gesund bleiben, benötigen sie das ganze Jahr über die richtige Pflege. Jeder Monat hält andere Arbeiten bereit: In den Wintermonaten geht es vor allem darum, den Zustand des Gartens zu kontrollieren und die Frühlingsaussaat zu planen. Zu Beginn des Frühjahrs wird der Garten auf die kommende Saison vorbereitet. Im Sommer steht die erste Ernte der angebauten Gemüse- und Obstsorten sowie das regelmäßige Bewässern auf dem Plan. Im Herbst geht es mit dem Ernten weiter, wobei der Garten allmählich auf den nächsten Winter vorbereitet wird.


Sauberes Saatgut verwenden

Warum sollte man auf Hybride zurückgreifen, wenn man auch gesundes, sauberes Saatgut pflanzen kann, das sich genauso gut vermehren lässt? Genauso wenig gibt es einen guten Grund dafür, genetisch veränderte Organismen in die Natur zu bringen und im Garten einzupflanzen, deren Langzeitfolgen weder untersucht noch absehbar sind.

Stattdessen sollten Sie eine der inzwischen zahlreichen Möglichkeiten nutzen und sich sauberes Saatgut für Ihren Garten besorgen. Zum Beispiel gibt es 14 Bauernhöfe in ganz Deutschland, die sich der Erhaltung alter und seltener Arten verschrieben haben und das Saatgut verkaufen.

Auf Pflanzenschutzmittel verzichten

In einem gut gepflegten Garten wachsen kräftige und gesunde Pflanzen heran. Gifte in jeglicher Form sind daher nicht nur umweltschädlich, sondern auch überflüssig. Zudem können Pestizide und ähnliche Mittel die eigene Gesundheit gefährden, wie Dioxin und Glyphosat bereits bewiesen haben.

Das Gute: Mit den richtigen Pflanzen im Garten, die gezielt gemischt angepflanzt werden, gelingt es, die unerwünschten Schädlinge auf ganz natürliche Weise auf Abstand zu halten. Chemiefreie Schädlingsbekämpfung ist außerdem dann möglich, wenn sich ausreichend natürliche Feinde im Garten ansiedeln.

Nützlinge anlocken und die Umwelt schützen

Um das Ökosystem in Ihrem Garten aufrechtzuerhalten, ist es wichtig, dass sich in Ihrem Garten viele Insekten- und Vogelarten, aber auch andere nützliche Tiere wohlfühlen. Wer heimische Pflanzen im eigenen Garten hat, schützt damit nicht nur deren Bestand, sondern pflegt außerdem einen natürlichen Garten und schafft obendrein die Nahrungsgrundlage und einen Lebensraum für heimische Tiere.

Laub- oder Asthaufen sind ideale Überwinterungsorte für verschiedene Tiere, darunter Igel und Marienkäfer. Pflanzen mit dornigen Sträuchern eignen sich für Vögel als sichere Rückzugsorte und Nistplätze. Reptilien und andere Kleinlebewesen freuen sich über Gesteinshäufungen, in die sie sich zurückziehen können. Insektenhotels und spezielle Nisthilfen für Bienen schaffen einen idealen Platz für Insekten aller Art, sodass sich diese gerne im Garten ansiedeln.

Wenn Sie den Lebewesen solche Lebensräume schaffen und ihnen ausreichend Futterquellen bieten, fühlen sie sich in Ihrem Garten sehr wohl.

In Kreisläufen denken

In der Natur gibt es keinen Abfall: Jeder Rohstoff wird auf irgendeine Art und Weise wiederverwertet und zwar solange wie möglich. Diese Herangehensweise ist auch für den heimischen Garten sinnvoll und zudem ein sehr nachhaltiges Konzept. Materialien und Rohstoffe wiederzuverwenden, ist eine effiziente Art der Müllvermeidung.

Schon bei der Anschaffung von neuen Sachen sollten Sie bedenken, wie die einzelnen Komponenten wieder zurück in den Kreislauf gebracht werden können. Dadurch werden die Ressourcen geschont, weil keine neuen Produkte hergestellt werden müssen.

  • Kompostieren

In der Natur werden ständig Pflanzenreste von Organismen zersetzt. Dadurch entstehen Nährstoffe, die den Boden verbessern. Eine wichtige Grundlage, damit neue Pflanzen gut gedeihen können. Warum es der Natur also nicht nachmachen? Beim Kompostieren im Garten werden wertvolle Rohstoffe als Humus genutzt, die sonst einfach im Müll landen. Das Gute: Organische Abfälle gibt es das ganze Jahr über. Der natürliche Dünger, der auf dem eigenen Komposthaufen oder im Silo entsteht, schont das Klima: Wer weniger Erde, Dünger und Pflanzenschutz kauft, vermeidet die Kohlendioxidemissionen für die Produktion und den Transport. Allerdings ist darauf zu achten, was auf den Kompost darf und was nicht.

  • Hölzer wiederverwenden

Äste und Reisig lassen sich aber noch anderweitig nutzen. Etwa für Wallhecken oder für einen Totholzhaufen. Der wiederum ist ein idealer Lebensraum für so manche Tierarten. Oder wie wäre es mit Möbeln aus altem Holz? Ausrangierte Fässer oder Paletten eignen sich gut als Tische und Stühle und Weinkisten ergeben stilvolle Regale.

  • Gegenständen eine neue Aufgabe geben

Doch auch außerhalb des Gartens finden sich viele Dinge, die Sie wiederverwenden können. Vorausgesetzt, sie bestehen aus natürlichen Ausgangsmaterialien. Aus Ziegel- oder Betondachpfannen kann man eine Kräuterspirale oder einen eigenen Brunnen bauen. Alte Fenster lassen sich für das Gartenhaus, für den Bau eines Gewächshauses oder als Abdeckung für das Hochbeet nutzen. Drahtkleiderbügel können Sie zu einer Rankhilfe für Pflanzen umfunktionieren.

Regenwasser nutzen

Wer die Möglichkeit hat, Regenwasser zum Wässern der Pflanzen zu nutzen, sollte das tun und das aus gleich mehreren Gründen: Zum einen müssen Sie dafür kein Trinkwasser aus der Leitung verschwenden, was die Umwelt und den Geldbeutel schont. Zum anderen ist das Regenwasser gesünder für die Pflanzen.

Am besten sammeln Sie das Wasser in Regentonnen oder Zisternen an. So haben Sie in der Regel das ganze Jahr über einen guten Vorrat zur Bewässerung der Gartenpflanzen.

Lärm verscheucht die Tiere aus dem Garten

Wer in seinem Garten den Rasen mäht, das Gartenhaus renoviert oder die Terrasse umgestaltet, kommt in der Regel nicht um den Lärm der Maschinen und Werkzeuge herum. Dieser Krach allerdings wirkt sich negativ auf die Tiere aus und verscheucht sie aus dem Garten. Vor allem bei Vögeln, die sich nicht mehr zurück zum Nest trauen, kann das fatale Folgen haben, weil die Küken nicht mehr versorgt werden.


Nicht immer lässt es sich umgehen, dass im Garten Rasenmäher, Kreissäge, Bohrer und Co. zum Einsatz kommen. Aber wenn der Lärm schon nicht vermeidbar ist, sollten Sie auf leise Modelle zurückgreifen und Bauprojekte möglichst schnell erledigen, damit die Tiere nicht oder zumindest nicht lange gestört werden.

Auf natürliche und nachhaltige Materialien setzen

Wann immer möglich, sollten Sie im Garten auf natürliche Baustoffe und Materialien zurückgreifen, in erster Linie Holz. Doch auch da gibt es große Unterschiede in Sachen Nachhaltigkeit: Tropenhölzer mögen zwar sehr wetterbeständig sein, nachhaltig sind sie aber nicht. Achten Sie beim Kauf von Holz daher immer darauf, dass es sich möglichst um zertifiziertes, schnell nachwachsendes, heimisches Holz handelt. Die Auswahl ist inzwischen sehr groß.
 

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