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Palmölfreie Margarine für den verantwortungsvollen Genuss

Palmöl steckt in vielen Lebensmitteln, auch in Margarine. Die Gewinnung belastet unseren Planeten und seine Bewohner. Wir stellen dir die bessere Alternative vor: Margarine ohne Palmöl.

Margarine ohne Palmöl
Designelement

Palmöl steckt in vielen Lebensmitteln, auch in Margarine. Die Gewinnung belastet unseren Planeten und seine Bewohner. Wir stellen dir die bessere Alternative vor: Margarine ohne Palmöl.

16.02.2023 | Ein Beitrag von Deborah Iber und Katrin Baumann | Bild: Pixabay

In fast jeder Küche, in der häufig und gerne gebacken und gekocht wird, ist der streichzarte Butter-Ersatz zu finden: die Margarine. Sie wird nicht nur als Zutat zum Backen und Kochen verwendet, auch auf dem Brot macht sie was her. Im Vergleich zu Butter weist sie zudem eine deutlich bessere Klimabilanz auf und ist auch für die vegane Ernährung geeignet, sofern sie als vegan ausgewiesen ist.

Margarine besteht hauptsächlich aus pflanzlichen Ölen, die bei Raumtemperatur eine flüssige Konsistenz haben. Damit die Margarine streichzart wird, werden die Öle entweder künstlich gehärtet oder es wird eine festere Form durch die Beimischung von pflanzlichen Fetten erreicht. Oftmals allerdings mithilfe des umstrittenen Palmöls. Wir schauen uns in diesem Beitrag genauer an, welche palmölfreien Alternativen es bereits gibt.

Die Palmöl-Problematik

Palmöl ist mittlerweile das am meisten produzierte Pflanzenöl und steckt in vielerlei Lebensmitteln, Kosmetikprodukten und Biokraftstoffen. Als nachhaltigkeitsinteressierte Person hast du bestimmt schon von der Problematik der ganzen Sache gehört. Ausführlich haben wir uns mit der Thematik in unserem Beitrag zu Palmöl beschäftigt. Wir möchten hier kurz die wichtigsten Fakten nennen, die den Palmölverbrauch zu einem Problem machen.

Vernichtung von Lebensräumen von Tier und Mensch

Um die Ölpalmen anzupflanzen und der hohen Palmöl-Nachfrage nachzukommen, braucht es eine ganze Menge Platz. Genutzt werden dafür Flächen in Tropengebieten. Dafür muss der Regenwald weichen: Für die Palmöl-Plantagen werden riesige Teile des Regenwaldes abgeholzt und abgebrannt. Die bei der Brandrodung entstehenden Schadstoffe haben negative Auswirkungen auf die Umwelt und Gesundheit der Menschen. Auch dort lebende Tiere wie der Orang-Utan verlieren ihren Lebensraum und ihr Leben. Einheimische werden von ihrem Land vertrieben, wobei bereits zahlreiche Klagen wegen Landraubs gegen Palmöl-Konzerne eingereicht wurden. Mittlerweile erstrecken sich die Plantagen auf ca. 27 Millionen Hektar.

Beitrag zum Klimawandel

Der Regenwald spielt eine wichtige Rolle für die Stabilisierung des Klimas, indem er eine große Menge an CO2 aus der Atmosphäre aufnimmt, das in den Pflanzen und im Boden gespeichert wird. Durch die Rodung des Regenwalds wird dieses CO2 wieder freigesetzt, die die Veränderung des Klimas begünstigen und Umweltschäden hervorrufen. Auch die  Sauerstoffproduktion und der Wasserkreislauf sind von der Rodung des Regenwalds betroffen, was sich negativ auf das globale Klima auswirkt.

Chemische Bearbeitung der Plantagen

Ein großes Problem stellt hier der Anbau in Form von riesigen Monokulturen dar. Da diese anfälliger für Schädlinge und Krankheiten sind, werden Pestizide eingesetzt. Der Einsatz chemischer Mittel zur Unkrautvernichtung und zum Insektenschutz sowie die chemische Düngung haben negative Auswirkungen auf Mensch, Tier und Umwelt. Die Palmöl-Plantagen bieten zudem kaum Lebensraum für die Tiere und treiben das Artensterben voran.


Monokultur, soweit das Auge reicht: Die Palmöl-Produktion ist unter nachhaltigen Gesichtspunkten höchst problematisch (Bild: yusnizam, Getty Images).

Welche palmölfreien Alternativen gibt es?

Um diesem Dilemma zu entgehen und die Nachfrage zu senken, kann jeder einen Beitrag leisten. Angefangen damit, beim Einkauf auf Produkte zu verzichten, die Palmöl enthalten. Auch in Lebensmitteln wird das Fett gerne verwendet – und ist zumindest in diesen mittlerweile kennzeichnungspflichtig. Wie bereits erwähnt, wird auch den meisten Margarinen etwas von dem umstrittenen Öl zugefügt, um die festere Konsistenz zu erreichen.

Eine gute Alternative zu Palmöl zu finden, ist gar nicht so einfach, denn nicht immer ist der Ersatz auch automatisch nachhaltiger. Ein Argument, das in dieser Hinsicht häufig angeführt wird, ist dieses: Palmöl mit anderen Ölen zu ersetzen, ist noch schädlicher, da Palmöl-Plantagen wenigstens ergiebiger sind, als die anderer Ölpflanzen wie Kokospalmen, Sojapflanzen und Raps. Schaut man sich das reine Flächen-Nutzen-Verhältnis an, stimmt es: Würden andere Ölpflanzen im gleichen Ausmaß angebaut werden wie die Ölpalme, so wären die Auswirkungen auf die Umwelt noch verheerender. Hierbei handelt es sich um eine komplexe Thematik, die vor allem auch Bio-Kraftstoffe, Kosmetikprodukte und viele weitere prozessierte Lebensmittel betrifft. Aber wie sieht es aus, schauen wir uns spezifisch die Margarine an?

In vielen palmölfreien Margarinen findet sich Kokosöl als Ersatzstoff. Genau wie das Palmöl sorgt es für die gewünschte Konsistenz. Wie Ökotest berichtet, ist der bessere Ruf des Kokosöls hauptsächlich dadurch begründet, dass der Anbau derzeit ohnehin in viel kleinerem Ausmaß als der des Palmöls stattfindet. Der Anteil am weltweiten Pflanzenölanbau beträgt bei der Ölpalme 33 Prozent, bei der Kokospalme 1,1 Prozent. Bei einer Expansion des Anbaus von Kokospalmen ist also zu erwarten, dass in Zukunft ähnliche ökologische, politische und soziale Konflikte auftreten wie in der Palmöl-Industrie. Langfristig gesehen führt der Weg zu einer nachhaltigen Landwirtschaft für alle Tropenfette nur über strengere Zertifizierungen und kontrolliert biologischen Anbau.

In Bezug auf die Margarine fassen wir zusammen: Möchtest du nicht auf dein Streichfett auf dem Brot oder das Fett als Zutat zum Backen und Kochen verzichten, schneidet Margarine im Vergleich zu Butter deutlich besser ab, was die Klimabilanz angeht, wie das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg 2020 nochmal in einer Studie bestätigte. Margarine in Bio-Qualität zu kaufen ist heute schon eine Entscheidung, über die du nachdenken kannst. Noch besser ist es, auf regionale Öle wie Rapsöl, Sonnenblumenöl, Olivenöl und Maiskeimöl zu setzen.

Wir stellen dir nun einige Margarine-Hersteller vor, die auf Palmöl verzichten.


Welche Alternativen zu Palmöl in Margarine gibt es? (Bild: Felicity Tai)

Goldina

Die Reine Rapsmargarine von Goldina ist die einzige Margarine, die wir bei unserer Recherche finden konnten, die ohne tropische Fette auskommt. Das ist in Hinblick auf die Nachhaltigkeit ein großer Pluspunkt. Die festere Konsistenz erreicht die Margarine durch den Einsatz von voll ganz gehärtetem Rapsöl. Die Goldina-Margarine ist zudem vegan und enthält im Gegensatz zu manch anderen “pflanzlichen” Margarinen keinen Anteil an Milchprotein und ist frei von Konservierungsstoffen.

Landkrone

Das familiengeführte Unternehmen stellt seit nun 25 Jahren Bio-Lebensmittel von höchster Qualität her. Ein verantwortungsvoller Umgang mit der Umwelt und den Ressourcen unserer Erde steht für Landkrone ebenso weit oben wie die Natürlichkeit der hergestellten Lebensmittel. So sind die Produkte allesamt frei von künstlichen Aromen, Konservierungs- und Farbstoffen.

 

Neben Brotaufstrichen und Salaten bietet Landkrone auch Bio-Margarine an, die statt Palmöl Sheabutter enthält. Mit im Sortiment ist die pflanzliche Bio Vegane Margarine, die mit ihrem mild-nussigen Geschmack perfekt zum Kochen, Backen und auf dem Brot verwendet werden kann. Zur palmölfreien Produktpalette von Landkrone zählt auch die Bio Chia-Kokos vegan, die hochwertiges Kokosöl und mineralstoffreiches Chiaöl enthält. Für Salz-Liebhaber ist der Bio Veganer Streich die passende Wahl, der mit Cashewnüssen und Salz verfeinert ist.

Vitaquell

Seit 1922 gibt es das ebenfalls familiengeführte Unternehmen bereits. Vitaquell bietet hochwertige Lebensmittel zum Kochen und Verfeinern und stellt diese selbst in Hamburg her. Fairness und Verantwortung in der Herstellung stehen an erster Stelle. Die Vitaquell-Produkte sind frei von künstlichen Zusatzstoffen und in Bio-Qualität. Die palmölfreien Margarinen gibt es in den drei Varianten „Salzige Cashew“, „halbes Pfund“ und „Milde Cocos”, bspw. bei vekoop für 3,09 €(*).

Naturli

Das britische Unternehmen Naturli stellt vegane Lebensmittel-Alternativen her, die auf der Basis von Mandeln, Soja, Kokos und Hafer bestehen. Mit den tierfreien Produkten möchte Naturli einen Beitrag für unseren Planeten leisten und Essen herstellen, für das Tiere und Umwelt nicht schlecht behandelt werden müssen. Das palmölfreie Streichfett von Naturli besteht aus Kokos- und Rapsöl, Mandeln und Shea. Erhältlich ist die vegane Margarine in Biomärkten und Reformhäusern.

Unser Fazit: Palmölfrei genießen

Palmöl ist eine der häufigsten Zutaten in Lebensmitteln und in Bezug auf den nachhaltigen Anbau zugleich eine der problematischsten. Wer in der Küche nicht ohne Margarine auskommt, sollte sich daher bei den vorgestellten Anbietern umsehen und mit den veganen Margarinen einen Schritt in Richtung palmölfreie Ernährung gehen. Es gibt zwar noch keine Alternative, die alle Nachhaltigkeitskriterien vollends erfüllt, allerdings sind viele Hersteller bereits auf einem guten Weg. Einige davon haben wir dir in diesem Beitrag vorgestellt. Ob sie dich auch geschmacklich überzeugen können, bleibt dir überlassen!

Dieser Beitrag wurde am 16.02.2023 aktualisiert und erstveröffentlicht am 13.03.2020.

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Kommentare
Christiane Knappe
11.09.2020
Kokosöl statt Palmöl ist noch umweltschädlicher!!!

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